Der TSV Pressath ist stolz auf die zwei jüngsten Schiedsrichter in Bayern

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Der TSV Pressath ist stolz auf seine beiden jungen Schiedsrichter (von links): Jugendleiter Uwe Hautmann, Leon Anzer, Noah Mahnke und Vorsitzender Josef Sirtl. Foto: Jürgen Masching

Zwei junge Burschen wollen im Fußball ganz groß hinaus. Nicht als Spieler, sondern als Schiedsrichter. Treten Leon Anzer und Noah Mahnke in die Fußstapfen eines Dennis Aytekin?

Seit Jahren fehlen im Fußball Schiedsrichter. Nicht nur in ganz Bayern, sondern auch in der Oberpfalz. Ein Grund dafür sind auch die immer häufigeren Aggressionen, selbst schon bei den Jugendspielen. Häufig gibt es wüste Beschimpfungen und Drohungen von Zuschauern gegen die Unparteiischen. Viele Schiedsrichter machen das nicht mehr mit, hängen ihr Hobby an den Nagel.

So fehlen Unparteiische nicht nur bei Jugendspielen, sondern auch immer häufiger bei Frauen- oder Herrenbegegnungen. Deshalb gibt es Schiedsrichter, die noch mit 70 Jahren oder mehr auf dem Platz stehen.

Leon Anzer (12) und Noah Mahnke (14) spielen beide beim TSV Pressath. „Unser Jugendleiter Uwe Hautmann hat in der Fußballgruppe mal geschrieben, er sucht einen Schiedsrichter für ein E-Jugend-Turnier“, erinnert sich Noah. Er sagte zu und es gefiel ihm. Nach dem absolvierten Schiedsrichterlehrgang im Januar darf er jetzt auch pfeifen, zunächst Jugendspiele. Als Assistent stand er aber auch schon bei Kreisligaspielen an der Seitenlinie. „Ich will auf jeden Fall weitermachen, es macht mir viel Spaß“, erzählt der junge Schiedsrichter. Begleitet wurde er beim ersten Erwachsenenspiel von seiner Mutter.

Leon Anzer startete seine Schiedsrichter-Karriere bereits ein Jahr früher – als damals jüngster Schiedsrichter in Bayern. Im Frühjahr 2023 machte er seinen Schiri-Lehrgang und pfeift seitdem regelmäßig. „Inspiriert hat mich mein Nachbar Constantin Scharf“, blickt Leon zurück. Der pfiff für den TSV sogar Spiele in der Bayernliga. „Ich fand das schon immer ganz cool. Constantin hat mich manchmal als Zuschauer mitgenommen.” Das hat Leon so gut gefallen, dass er jetzt selbst auf dem Platz steht.

An sein erstes Herrenspiel als Schiedsrichterassistent erinnert er sich noch gut. „Das war die Partie Tremmersdorf gegen Eslarn im vergangenen Jahr“. Sein Pressather Schiedsrichterkollege Andreas Weismeier leitete das Spiel. Im März 2024 durfte er sein erstes Spiel im Erwachsenenbereich leiten. Und er machte seine Aufgabe beim Damen-Kreisliga-Derby SC Kirchenthumbach gegen SV 08 Auerbach sehr gut, was ihm auch beide Trainer bescheinigten. Leons zwei Opas unterstützen ihn immer und sind so oft wie möglich dabei.

Der TSV Pressath hat zwei junge Burschen gefunden, auf die man sehr stolz ist. „Wir haben aktuell die zwei jüngsten Schiedsrichter in Bayern“, freut sich Vorsitzender Josef Sirtl. Insgesamt ist der Kreisklassist mit vier Schiedsrichtern gut aufgestellt. „Wir hatten schon mal fünf Schiris, aber nachdem einige weggezogen sind oder aufgehört haben, standen wir plötzlich ohne Unparteiischen da“, erinnert sich Sirtl.

Vielleicht stehen die beiden Nachwuchsschiedsrichter ja in einigen Jahren sogar in der Bundesliga als Nachfolger eines Dennis Aytekin oder Felix Brych auf dem Rasen?


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