(ffz) Der TSV Pressath freut sich über sein neuntes Ehrenmitglied. Bereits Ende letzten Jahren beschloss die restliche Vorstandschaft einstimmig – so wie es die Satzung verlangt – ihren Vorstand Josef Sirtl anlässlich seines 65. Geburtstag im Februar zum Ehrenmitglied zu ernennen. Am 18. März war es so weit. In einer kleinen Feierstunde im Sportzentrum wurde ihm die Ehrenurkunde überreicht. 2. Vorsitzende Gerlinde Reichl begrüßte und übergab die Urkunde, Franz Ficker, Ehrenamtsbeauftragter des Vereins, und Wunibald Heinl, Chef des Bauausschusses, teilten sich die Laudatio.
Franz Ficker erinnerte an die Zeit, in der Josef Sirtl selbst noch Fußball spielte. „Auch als zuverlässiger Abwehrspieler hast du manchen Elfmeter und Freistoß versenkt. Du warst nie ein Mitläufer, der nur seinem Hobby nach ging, sondern immer da, wenn es um die Organisation und Mithilfe von Veranstaltungen ging, die für die Kameradschaft so wichtig waren,“ lobte ihn der Redner. Er dankte für seinen Einsatz als Betreuer in der E- und F- Jugend Ende der 70er Jahre. Anfang der 80er Jahre war Sirtl mit 26 Jahren das jüngste Vorstandsmitglied als Schriftführer unter dem Vorsitzenden Albert Butscher. Seine wichtigste Zeit für den TSV begann 2009, als er sich in einem von Insolvenz bedrohten Verein in die Vorstandschaft wählen ließ. Drei Jahre später übernahm er als 14. Vorsitzender der Vereinsgeschichte den Vorsitz.
Wunibald Heinl, der in diesen Jahren eng mit ihm zusammenarbeitete, würdigte seine Leistungen. Mit einem neuen Führungsteam galt es zunächst, einen neuen Investor für das altes Sportgelände in der Jahnstraße zu finden und Schulden abzubauen. Man brauchte neue Sponsoren. Mit der Ausrichtung des jährlichen Starkbierfestes im März und des Oktoberfestes hatte man bis Corona ebenfalls eine Einnahmequelle. Erst ab 2014 wagte man sich an weitere notwendige Investitionen, ein neuer Rasen kam auf den B-Platz, die Tennisabteilung errichtete ein eigenes Häuschen. Ein Jahr später wurden das Dach und die Heizung saniert, die alten Kabinen und die Dusche erneuert. Mehrere Einbrüche kosteten unnötiges Geld, eine Überwachungskamera wurde von der Versicherung vorgeschrieben, kaputte Fenster erneuert, einbruchssichere Griffe eingebaut. 2017 entschied man sich für eine neue Fahne, welche ein Großteil der Ehrenmitglieder übernahm. Heuer wird die Pächterwohnung umgebaut. Zwei neue Kabinen und eine weitere Dusche werden gebraucht. Um Strom zu sparen, plant man eine Umrüstung der Flutlichtanlage mit LED.
Neben vielen baulichen Maßnahmen mussten neue Pächter gesucht, 90 Jahre TSV organisiert werden. Man vergaß auch nicht die treuen Mitglieder und Ehrenamtliche. Ihnen wurde gedankt, neue Ehrenmitglieder ernannt, langjährige Helfer mit der DFB-Uhr geehrt. Man bekam zum wiederholten Mal die goldene Raute mit Ähre und „15 Jahre hervorragende Vereinsarbeit“ – eine Auszeichnung des BLSV für gute Vereinsarbeit.
Josef Sirtl bedankte sich für die unerwartete Auszeichnung. Er lobte das gesamte Team, besonders Reinhard Reindl der in der schwierigen Anfangsphase noch drei Jahre den Vorsitz übernahm. Er leugnete nicht, dass es eine harte Zeit war, vor allem als er Monate lang Vorstand, Abteilungsleiter Fußball und Jugendleiter gleichzeitig war. Aber jeder noch so kleine Erfolg bedeutete für ihn und seine Mannschaft Motivation, weiterzumachen und neue Ziele anzugehen. Sein Dank galt auch den beiden ausgeschiedenen Unterstützern Gerhard Egerer und Werner Lustig.